Blutungsquellenzintigraphie

Nachweis und Lokalisierung akuter Blutungen im Gastrointestinaltrakt.
Auch niedrige Blutungsraten zwischen 0,1 bis 0,4 ml/min können nachgewiesen werden.

  • Im Vorfeld der Untersuchung ist der Patient in angemessenem Umfang über die Durchführung aufzuklären und sein Einverständnis schriftlich einzuholen.
  • Blockade der Schilddrüse 20 bis 30 Minuten vor Untersuchung mit Irenat peroral (in der Klinik für Nuklearmedizin)
  • Bei einem zu geringen Hb muß ggf. Transfusionsblut verwendet werden
  • der Patient sollte kreislaufstabil sein, ansonsten ärztliche Begleitperson
  • klinische Angaben (akute oder intermittierende Blutung, Hb), bisherige Untersuchungsergebnisse sind wünschenswert
  • Blutentnahme, intravenöse Reinjektion von radioaktiv markierten Eigenerythrozyten (Präparation: ca 1h)
  • Aufnahmen in liegender Position bis zur Visualisierung einer Blutungsquelle ggf. Aufnahmen bis zu 24 Stunden p.i.

Speicheldrüsenszintigraphie

Beurteilung der Speichelproduktion und der -abflußverhältnisse der Gll. submandibulares und parotideae über deren Anreicherung und Ausscheidung von Pertechnetat, insbesondere bei:

  • Sicca-Symptomatik/Xerostomie (z.B. durch Sjögren-Syndrom, Heerfordt-Syndrom, nach Hochdosis-Radiojodtherapie, Postinfektiös)
  • akuten Entzündungen
  • Obstruktion (Sialolithiasis, Tumoren)
  • Im Vorfeld der Untersuchung ist der Patient in angemessenem Umfang über die Durchführung aufzuklären und sein Einverständnis schriftlich einzuholen.
  • Der Patient sollte wenigstens 6 Stunden absolut nüchtern sein (kein morgendliches Zähneputzen, kein Kaugummikauen, keine Flüssigkeitsaufnahme etc.)
  • Keine Schilddrüseblockade mit Irenat, da dadurch die Speicheldrüsenfunktion mit beeinträchtigt würde.
  • Intravenöse Injektion von Tc-99m Pertechnetat
  • Aufnahmen in liegender Position
  • Im Laufe der Untersuchung wird Zitronensaft als Salivationsreiz appliziert
  • Der Kopf wird fixiert und darf während der Untersuchung nicht bewegt werden.
  • Gesamtdauer: ca. 1 Stunde

Hepatobiliärefunktionsszintigraphie

Beurteilung der hepatobiliären Ausscheidungsfunktion über ein hepatobiliär ausgeschiedenes Lidocainderivat, insbesondere bei:

  • DD neonatale Hepatitis, Gallengangsatresie bei prolongiertem Säuglingsikterus
  • Nachweis einer Galleabflußstörung oder einer Gallenleckage
  • Differenzierung von Tumoren in der Leber (Hämangiom, FNH)
  • Im Vorfeld der Untersuchung ist der Patient in angemessenem Umfang über die Durchführung aufzuklären und sein Einverständnis schriftlich einzuholen.
  • Der Patient muss wenigstens 6 Stunden nüchtern zur Untersuchung erscheinen, jedoch keine Nüchternheit länger als 24 Stunden
  • Keine morphinartigen Medikamente innerhalb 6 Stunden vor Untersuchung
  • Klinische Angaben (Aktueller Bilirubinspiegel, Bildgebung) vorab erforderlich
  • Intravenöse Injektion von Tc-99m-HIDA
  • Aufnahmen in liegender Position über 1 Stunde
  • Anschließend ggf Reizmahlzeit und individuell weitere Aufnahmen
  • Ggf. weitere Aufnahmen nach 24 Stunden.

Leberblutpoolszintigraphie

Differenzierung von Tumoren in der Leber über charakteristische Perfusionsmuster, insbesondere bei DD Hämangiom, FNH, HCC

Im Vorfeld der Untersuchung ist der Patient in angemessenem Umfang über die Durchführung aufzuklären und sein Einverständnis schriftlich einzuholen.

  • Blutentnahme, intravenöse Reinjektion von radioaktiv markierten Eigenerythrozyten 
    (Präparation: ca 1h)
  • Aufnahmen in liegender Position
  • Unmittelbar nach Injektion Aufnahmeserie, weitere Aufnahmen 3-4h p.i., ggf auch nach 24h

Magenentleerungsszintigraphie und Refluxprüfung

  • Nachweis einer beschleunigten Magenentleerung, insbesondere bei: Dumping-Syndrom oder floriden Ulcera
  • Nachweis einer verzögerten Magenentleerung, insbesondere bei: Denervierung des Antrums, Gastroparese bei Diabetes mellitus, Pylorus-/Duodenumstenosen, chron. Ulcus duodeni
  • Nachweis eines gastroösophagealen Refluxes, insbesondere bei: neuromuskulären Störungen, therapierefraktärer Asthmaerkrankung
  • Im Vorfeld der Untersuchung ist der Patient in angemessenem Umfang über die Durchführung aufzuklären und sein Einverständnis schriftlich einzuholen.
  • Der Patient muß vor der Untersuchung wenigstens 6 Stunden nüchtern sein, kein Nikotin, kein Alkohol, keine magenmotilitätsbeeinflussenden Pharmaka
  • Kleinkinder sollten zum Zeitpunkt ihrer regulären Fütterung frühmorgens untersucht werden

Magenentleerung:

  • Verabreichung einer standardisierten festen radioaktiv markierten Testmahlzeit (z.B. Eibrot), alternativ halbfeste oder flüssige Mahlzeit
  • Aufnahmen in halbsitzender Position
  • Gesamtdauer: ca. 2,5 Stunden
  • Nach der Untersuchung sind keine besonderen Maßnahmen erforderlich

Refluxprüfung:

  • Verabreichung einer standardisierten flüssigen (radioaktiv markierter Orangensaft, Milch) oder halbfesten Testmahlzeit (radioaktiv markierte Babynahrung)
  • Aufnahmen in liegender Position
  • Ggf. späte Aufnahmen nach 2, 4, 24 Stunden
  • Gesamtdauer: ca. 1,5 bis 2 Stunden, ggf. s.o.
  • Nach der Untersuchung sind keine besonderen Maßnahmen erforderlich

Meckel Divertikel Diagnostik

Nachweis/Lokalisierung eines Meckelschen Divertikels über den Nachweis ektoper gastraler Mukosa.
(Ca. 60 % aller symptomatischer Meckel-Divertikel weisen gastrale Mukosa auf).

Im Vorfeld der Untersuchung ist der Patient in angemessenem Umfang über die Durchführung aufzuklären und sein Einverständnis schriftlich einzuholen.

Bei Notfalluntersuchung keine erforderlich, ansonsten

  • 6 Tage vor der Untersuchung Blockade der Schilddrüse (bei Erwachsenen mit 4×1 Thybon pro Tag (80 µg/d), bei Kindern mit 1 µg/kg Körpergewicht pro Tag)
  • Nüchternheit über 6 Stunden; 2 bis 3 Tage vor Untersuchung keine darmirritierenden Medikamente, keine oralen Röntgenkontrastmittel, keine ÖGD oder Koloskopie.
  • Intravenöse Injektion von Tc-99m-Pertechnetat
  • Aufnahmen in liegender Position über 30 Minuten

Ösophagusszintigraphie

Nachweis einer gestörten Ösophagusmotilität oder -passage, insbesondere bei:

  • Sklerodermie,
  • Achalasie,
  • Ösophagusspasmus,
  • Stenosen 
  • Im Vorfeld der Untersuchung ist der Patient in angemessenem Umfang über die Durchführung aufzuklären und sein Einverständnis schriftlich einzuholen.
  • Der Patient muß vor der Untersuchung wenigstens 6 Stunden nüchtern sein
  • Der Patient sollte wenigstens Flüssigkeit über einen Strohhalm trinken können
  • Mehrfach wiederholter standardisierter Schluckvorgang eines radioaktiv markierten Getränkes (Wasser) anschließend einer halbfesten Testmahlzeit
  • Aufnahmen in liegender Position
  • Gesamtdauer: ca 20 Minuten