Historie unserer Klinik

    Erste nuklearmedizinische Untersuchungen wurden in den 50er Jahren in der Strahlenklinik des Klinikums eingeführt. In der Folge wurde die Abteilung für Nuklearmedizin im Jahre 1961 von Professor Dr. E. Scherer als dem damaligen Direktor des Röntgeninstituts und der Strahlenklinik gegründet. Von der Gründung bis Juli 1984 stand die Abteilung unter Leitung von Professor Dr. M. W. Strötges. Nach Emeritierung von Prof. Scherrer wurde ein Lehrstuhl für Nuklearmedizin geschaffen, kommissarisch von Dr. Henning geleitet und ab 01.08.1985 mit
    Prof. Creutzig besetzt [1].

    Nach seinem bedauerlichen frühen Tod folgte ihm Prof. Reiners 1988 im Amt nach, der 1994 einem Ruf auf einen anderen Lehrstuhl annahm. Nach einem Kommissariat durch Prof. Sciuk, übernahm im 1996 Prof. Bockisch als Lehrstuhlinhaber die Klinik, danach im 2017 trat der jetzige Lehrstuhlinhaber seinen Dienst an [1].

    Die erste Radiojodtherapie der Schilddrüse wurde 1961 in unserer Klinik durchgeführt, bereits 10 Jahre nach der ersten Therapie in Deutschland. Heute sind es etwa 1200 Therapien im Jahr. Von Beginn an wurden die diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten durch alle Klinikdirektoren aber auch alle Mitarbeiter erweitert, so dass die Klinik jetzt über eine sehr gute Ausstattung verfügt. Die Ausrüstung im diagnostischen Bereich umfasst ein modernes PET/CT den Biograph mCT, das PET/CT Biograph Duo, das PET/CT Philips VEREOS sowie ein 3.0 Tesla hybrid PET/MRT, drei SPECT-CT, mehrere SPECT- fähige Großfeld-Gammakameras, zwei spezielle Schilddrüsenkamera, sowie Meßsonden, auch für die intraoperative Anwendung, und einen hochempfindlichen Ganzkörperzähler.

    Quelle: [1] Medizinische Fakultät der Universität-Gesamthochschule-Essen 1963-1988, ed. F.W. Eigler, H. Grosse-Wilde, O. Zöller, Bochum 1988.

    Zahlen & Fakten

    Der Arbeitsgruppe „Nuklearchemie und Radiopharmazie“ stehen 2 Zyklotrone und ein hochmodernes radiochemisches Labor zur Herstellung einer Vielzahl von radioaktiv markierten Biomolekülen für die Forschung aber auch für die Nutzung am Patienten zur Verfügung. Die Klinik für Nuklearmedizin hat umfangreiche Aufgaben im Gesamtgebiet der nuklearmedizinischen Diagnostik und Therapie. Die Klinik führt bei entsprechender Indikation sämtliche nuklearmedizinischen Untersuchungen durch. Besondere Schwerpunkte liegen dabei auf dem Gebiet der Schilddrüsendiagnostik (und -therapie) insbesondere der Schilddrüsenkarzinomnachsorge, der Diagnostik (und Therapie) endokriner Tumoren und der Diagnostik (und Therapie) Prostata Tumoren sowie der Myokardszintigraphie, der Skelettszintigraphie, der Lungenszintigraphie und vielen weiteren nuklearmedizinischen Untersuchungen u.a. auch im Kindesalter.

    Einen besonderen Schwerpunkt stellt daneben die PET-Diagnostik bei Patienten mit Tumorerkrankungen und bestimmten Herzerkrankungen dar.

    Auf unserer Therapiestation werden regelmässig

    • Radiojodtherapien bei gut- und bösartigen Schilddrüsenerkrankungen,
    • Raiopeptidtherapien bei Soamtostatinrezeptor tragenden Tumoren,
    • MIBG-Therapien des malignen Phäochromozytoms oder des Neuroblastoms,
    • intraarterielle Radionuklidtherapie bei Lebertumoren,
    • Radionuklidtherapien bei Metastasen bedingten Skelettschmerzen,
    • Radionuklidtherapien bei bösartigen Ergüssen der Pleurahöhle oder des Bauchraums,
    • Radio-Liganden Therapie bei therapierefraktären, auf Standardtherapie nicht mehr ansprechende, metastasierte Prostatakarzinome,
    • Radioimmuntherapien bei CD20 positiven follikulären Lymphomen durchgeführt.

    Die oben hervorgehobenen Gebiete bilden auch die wissenschaftlichen Schwerpunkte unserer Klinik – oftmals in Kooperation mit anderen Klinken, Abteilungen oder Instituten des Universitätsklinikums.